Indianer bleiben beim Karneval in Cobbenrode willkommen

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Indianer bleiben beim Karneval in Cobbenrode willkommen

21.02.2023, 14:19 | Lesedauer: 4 Minuten

Jürgen Kortmann

Fantasievolle Verkleidungen wie hier am Rosenmontag gehören beim Karneval in Cobbenrode einfach dazu - und der Karnevalsverein CCV stellt klar: Auch Indianerkostüme sind weiterhin gerne gesehen.
Fantasievolle Verkleidungen wie hier am Rosenmontag gehören beim Karneval in Cobbenrode einfach dazu – und der Karnevalsverein CCV stellt klar: Auch Indianerkostüme sind weiterhin gerne gesehen.Foto: Gudrun Schulte

COBBENRODE.  Bilanz zum Karneval in Cobbenrode bei Eslohe: Überraschungen beim Besuch, über Auflagen und Indianer – und die nächsten Stars, die kommen werden.

Auch in Cobbenrode war der Nachholbedarf an Karneval zu spüren. Auch dort gab es beim Festzug an Rosenmontag so viele Besucher wie nie. Eine Bilanz.

Nach dem Festzug am Karneval: Das bedeutet in Cobbenrode bei Eslohe, aufzuräumen und das letzte Konfetti wegzuräumen, danach gibt es noch für die Helfer gemeinsam Schnitzel – „und dann wartet man, dass die Stimme langsam wiederkehrt“, sagt Thomas Funke vom CCV-Präsidium.

Viel mehr Gäste beim Umzug als vor Corona

Auf die Zahl der Gäste beim Umzug sind auch die Cobbenroder Karnevalisten stolz: „Wir waren sehr überrascht.

Mehrere tausend Zuschauer stehen beim Umzug am Rosenmontag an den Straßen in Cobbenrode - mehr als in den Jahren vor Corona.
Mehrere tausend Zuschauer stehen beim Umzug am Rosenmontag an den Straßen in Cobbenrode – mehr als in den Jahren vor Corona. Foto: Gudrun Schulte

Das waren mehr Zuschauer als vor Corona“ – mehrere tausend Menschen hätten am Straßenrand zugeschaut. Auch in Reiste hat man das dort, wie berichtet, beim Umzug wahrgenommen: Dort wird es vor allem auf fehlende Veranstaltungen an Rosenmontag bei den Nachbarn in Meschede festgemacht. Auch in Cobbenrode waren viele Gäste aus der Nachbarschaft, vor allem aus dem Kreis Olpe.

Dazu kommt: Der Abstecher zum Rosenmontagszug ist oft eine kurzentschlossene Entscheidung, stark vom Wetter abhängig. Diesmal war es den ganzen Tag trocken, also kamen mehr Besucher. Und dazu kam auch hier der Nachholbedarf: „Eltern können mit ihren Kindern wieder rausgehen und sich den Zug anschauen. Die waren glücklich, dass das wieder möglich war“, so die Beobachtung von Thomas Funke.

Gestiegene Kosten auch im Karneval

Auch der Karneval ist teurer geworden, das merkt man auch in Cobbenrode: „Gestiegene Kosten müssen wir natürlich weitergeben“- das fängt an bei den Bierpreise, endet bei den Reinigungskräften. Der CCV hat das Glück, einen ausreichenden finanziellen Grundstock zu besitzen: Dabei helfen die großen Veranstaltungen, die immer ausverkauft sind. „Da hat man auch gute Einnahmen – so kann man auch andere Veranstaltungen wie den Kinderkarneval abfangen, an denen man eben nichts verdient. Und an dem wir auch nichts verdienen wollen.“

Die Rechnung beim CCV: „Wir machen keine Veranstaltung einzeln: Wir machen nachher unter alle einen Strich. Wenn wir dann mit einer Null rauskommen und alle glücklich waren, dann ist es gut.“

„Auflagen werden immer krasser“

Das Drumherum ist aufwändiger geworden. „Die Auflagen werden immer krasser“, sagt Thomas Funke. Bei allen Wagen im Umzug müssen die Aufbauten begutachtet werden: „Vorher muss man mit einem Gutachter herumfahren, und alles abnehmen lassen.“ Jede Zufahrt zum Zug-Verlauf muss mit Lkw abgesichert sein. „Wagenengel“ gehen als Wagenbegleiter mit, damit nichts passiert: „Das sind Auflagen, die haben wir schon erfüllt, bevor das dann schriftlich fixiert wurde.“

Cobbenrode ist abgesperrt während des Zuges. Dazu kommt die Besonderheit: Durch den Ort führt die B55. Da gilt die Vorgabe: Innerhalb von 30 Minuten muss der Zug über die Bundesstraße geführt sein, so lange ist dort eine Sperrung genehmigt.

Indianerkostüme verbieten?

Was die Narren nervt, sind diese Themen, die von außen herangetragen werden. Es ist humorloser geworden: „Das ist Deutschland. Ich glaube nicht, dass man sich in anderen Ländern diese Gedanken macht.“ Etwa um Indianerkostüme. Bedeuten die eine kulturelle Aneignung? „Das ist kein Thema bei uns. Ich habe nicht einen gehört, der dieses Thema in den Mund nimmt.“

Meistens würden sich doch ohnehin kleine Kinder als Indianer verkleiden: „Ich würde meiner Tochter das auch nicht verbieten. Diese Diskussion führt mir in Deutschland zu weit. Worauf soll man denn noch achten? Irgendwann ist Brauchtum kein Brauchtum mehr.“ Oder würde er jemanden aus der Halle werfen lassen, der sich schwarz schminkt? „Nein!“

Paveier kommen im November

Übrigens: Nach der Session ist auch schon wieder vor der Session. In Cobbenrode plant man wieder Großes – nach Brings und zuletzt „Die Höhner“.

Die Band Paveier kommt am 3. November nach Cobbenrode.
Die Band Paveier kommt am 3. November nach Cobbenrode. Foto: Bastian Haumann / FUNKE Foto Services

Zum Auftakt tritt am 3. November wieder eine der Top-Mundartbands aus Köln auf: Paveier kommen nach Cobbenrode. Die bestehen in diesem Jahr seit 40 Jahren, mit „Leev Marie“ landeten sie 2016 den Hit der Session, man kennt auch ihr „Schön ist das Leben“, „Nie mehr Alkohol“ und „Heut brennt mein Iglu“. Auch Kaschämm tritt dabei auf. Der Vorverkauf läuft bereits unter www.c-c-v.info

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